IS-IS ist ein Routing Protokoll das aus einer 2-Level Hierarchie besteht. Intermediate Systeme (IS) können bei IS-IS für Level 1 (L1) oder für Level 2 (L2) konfiguriert werden. Weiters kann ein IS auch als Exit-Point für eine Area auftreten. Die Exit-Points unterstützten dann beide Ebenen und werden als Level 1 Level 2 ISs (L1L2ISs) bezeichnet. Das Routing auf L1, auch als Intra-Area Routing bezeichnet, wird durch eine in der Area eindeutige System ID realisiert. Ein L1-IS hat keine Kenntnisse über den Aufbau der Domain, es kennt einzig und allein die Topologie der Area in der es sich befindet. Ein L2-IS kennt die Topologie der gesamten Domain, besitzt aber keine Kenntnisse über den Aufbau einer Area. Ein Exit-Point hat Kenntnisse über beide Levels.
Ein L1L2-IS sendet eine Default Route an alle L1-ISs die sich in der Area befinden. Wenn nun ein L1-IS ein Paket in eine andere Area versenden will, dann sucht sich das L1-IS aus allen empfangenen Default Routen den günstigsten Exit-Point für sich in der Area aus. Soweit einmal der grobe Aufbau bei IS-IS der für das Verständnis von „Suboptimal Inter-Area Routing“ wichtig ist.
Für eine genaue Beschreibung über die verschiedenen Levels und das Routing-Verhalten von IS-IS siehe „routingdomains“.
Bei IS-IS kann durch eine ungünstige Konstellation der Exit-Points in den verschiedenen Areas ein nicht optimales Inter-Area Routing Verhalten erreicht werden.
Die folgende Abbildung soll als visuelle Unterstützung für die Erläuterung des Problems dienen.
Abb. 1: Suboptimal Routing
In der obigen Abbildung ist eine Domain zu sehen. Diese Domain besteht aus fünf Areas, weiters gibt es eine unterschiedliche Anzahl an ISs innerhalb jeder Area. Anzumerken sei aber, dass es in jeder Area zumindest einen Exit-Point geben muss. Weiters ist es auch von Nöten, dass es einen durchgängigen Backbone, also L2 bzw. L1L2, zu den fünf Areas geben muss. Wir gehen nun davon aus, dass via R1, aus dem Area 1, Daten an R2, der sich in Area 2 befindet, gesendet werden. Danach sendet Router 2 eine Bestätigung über den Empfang der Pakete an Router 1.
Hier nun der Ablauf:
Wenn wir jetzt den Ablauf analysieren dann stellen wir fest, dass zum einem für den Weg R1 zu R2 und dem Weg R2 zu R1 zwei komplett verschiedene Routen gewählt wurden und zum anderen wurde beim Rückweg eine höhere Metrik und ein Hop mehr in Kauf genommen. Der entscheidende Fehler der hier also passiert, ist das sofortige Senden zu einem Exit-Point ohne eventuelle Berücksichtigung einer besseren und vor allem günstigeren Route. Es wäre also sehr wünschenswert wenn bei einer zukünftigen Implementation von IS-IS eine Lösung für dieses Problem erarbeitet würde.
Quellen:
Abe Martey, IS-IS Network Design Solution
CCNP 1 Ver. 3.1 Kap.7